RFK Jr.s Drohung gegen Trump

Die Wahl im November könnte davon abhängen, welche Definition von Robert F. Kennedy Jr. die Wähler am überzeugendsten finden.

Niemand weiß wirklich, welchem seiner Rivalen die Kandidatur von Herrn Kennedy mehr schaden wird. Herr Biden sieht in Herrn Kennedy möglicherweise eine Wiederholung der Rolle, die Jill Stein von der Grünen Partei 2016 gespielt hat. Ihre Stimmenzahlen waren gering - in Pennsylvania erhielt sie 0,82%, in Michigan 1,07%, in Wisconsin 1,04% - aber hätten ihre Stimmen stattdessen an Hillary Clinton gegangen, wäre Herr Trump nicht Präsident geworden.

Da Herr Kennedy heute in den niedrigen zweistelligen Prozentbereichen liegt, geht Herr Biden kein Risiko ein. Er hat Unterstützung von fast der gesamten Kennedy-Familie gesammelt und sogar einen Kriegsraum eingerichtet, um die Kampagne von RFK zu verfolgen und es ihm schwerer zu machen, auf den Wahlzetteln der Bundesstaaten zu erscheinen. Team Biden versucht, Herrn Kennedy als Schöpfung von MAGA darzustellen und verweist auf seine antivax-Stellungnahmen und seine finanzielle Unterstützung durch den Trump-Spender Timothy Mellon.

Herr Trump ist klug darin, Herrn Kennedy zu den Themen zu attackieren und ihn als weiter links als Herrn Biden darzustellen. Zum einen klärt es die Dinge für republikanische und unabhängige Wähler, die möglicherweise den Unsinn glauben, dass Herr Kennedy konservativ ist. Zum anderen, je vehementer Herr Trumps Angriffe auf Herrn Kennedy sind, desto attraktiver wird RFK Jr. für Demokraten, die bereits vom Präsidenten enttäuscht sind.